2 Natas a day keep the doctor away!
[Dieser Post enthält Ortsempfehlungen und Markennennungen und damit unbezahlte und unbeauftragte Werbung. Der Urlaub ist selbstbezahlt.]
Ach Lissabon, was soll ich sagen. Irgendwie sind wir nicht gleich so richtig miteinander warm geworden, aber du hast es mit den besten Pasteis de Nata und schönster Abendstimmung wett gemacht, sodass ich dich am Ende doch ein wenig vermisse.
Ich glaube, der Grund für meine leichte Überforderung durch Lissabon waren die vielen Touristen – von denen ich ja nunmal auch ein Teil war – und die Tatsache, dass man sich durch Lissabon eher treiben lassen muss, ohne feste Ziele (wie vergleichsweise in Rom das Kolosseum) zu haben. Die Straßen, Gassen und Ausblicke sind nichtsdestotrotz traumhaft und ich bin jedes Mal vor Freude gehüpft, wenn ich eine der alten Straßenbahnen gesehen habe, wie sie sich langsam quietschend die engen Straßen entlanggeschoben hat.

Im Sinne des treiben Lassens haben wir uns auch kaum wirkliche Ziele gesetzt. Am ersten Tag sind wir erstmal von unserer Unterkunft am Castello aus drauf los und haben uns eher zufällig die Ascensa da Gloria angesehen, eine besonders steil ansteigende Straßenbahn. Oben angekommen haben wir uns erstmal eine kleine Lissabon-Auszeit genommen und sind in den botanischen Garten gegangen. So große Monsteras habe ich noch nie, nie, nie gesehen!




Zum Essen ging’s dann zum “Timeout Market” – einer großen Markthalle mit vielen kleinen Restaurants, in denen wechselnde Köche die Gäste mit leckerem Essen versorgen. Sven hatte eine gemischte Platte und ich habe mich zum ersten Mal an Tintenfisch getraut. Sau lecker!
Ich würde mal behaupten, dass dort jeder was zu Essen findet.



Abends waren wir dann wieder in “unserem Viertel” Alfama unterwegs, wo wir bei Bierchen und Snacks erst die Straßenmusik und dann die WM verfolgt haben.

Den Tag darauf wollten wir eigentlich vor zu Fuß am Fluss entlang nach Belem zu laufen, allerdings ist die Strecke ab Lissabon nicht sonderlich schön (an der Hauptstraße entlang), sodass man lieber oberhalb laufen oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren sollte. Auf dem Weg haben wir einen Abstecher zur “LX Factory” gemacht. Einem alten Fabrikgelände mit vielen kleinen Läden, Cafés und Restaurants unterhalb der Brücke.


Von dort aus ging es dann am Wasser entlang nach Belem. Auf dem Weg liegt noch das Museum of Modern Art und ein imposantes Denkmal für Entdecker wie Christopher Columbus.
Angekommen in Belem ging es dann ziemlich flugs zu “Pasteis de Belem”, wo es die angeblich besten Natas überhaupt geben soll. Dort angekommen bin ich fast umgefallen. Die Schlange auf der Straße war unglaublich lang und meine Euphorie auf leckere Natas fiel ganz plötzlich ab.

Dann stellte ich aber fest, dass die Schlange draußen nur die für Natas und andere Backwaren zum mitnehmen war. Drinnen gab es eine weitere (um einiges kürzere Schlange) für Sitzplätze, wo wir wenig später ofenwarme Natas vor der Nase stehen hatten. Und tja, was soll ich sagen? Die waren schon sehr gut.
Aber wie das so ist, wenn man das auf Instagram teilt, wurde ich gleich eines besseren belehrt, denn die besten Natas gebe es nicht dort, sondern in der Manteigeria in Lissabon. Mein Freund wollte zudem noch die Natas probieren, die Laut der NY Times die besten seien. Damit war irgendwie klar, wie der letzte Tag in Lissabon den kleinen Süßspeisen gewidmet sein würde. Also haben wir uns am nächsten Tag aufgemacht zur Manteigeria – und jepp, die waren auch sehr, sehr lecker!


Danach bummelten wir so rum und landeten bei Alcoa, einer Bäckerei, die von der NY Times empfohlen wird. Ganz schön fancy mit kleinem Gebäck mit Goldstaub und anderen kunstvollen Köstlichkeiten. Aber wir wollten nur eines: Natas!


Und auch die: vorzüglich, wenn auch nicht ganz so frisch, wie bei den beiden anderen Läden.
Ich kann aber gar nicht so recht sagen, welche jetzt die besten waren. Irgendwie waren sie alle gut. Und irgendwie waren sogar die kostenlosen Natas in der Hotellobby ziemlich gut und das kleine Törtchen im Flieger auf die Azoren später auch. Ich glaube, was Natas angeht, habe ich ein Herz für alle. Für krusprige, vanillige, sabschige, warme und kalte.

Alle Natas machen glücklich! Und so sind wir den restlichen Tag einfach ziellos umhergelaufen und mit der Linie 28 durch Lissabon gedüst, haben hier und da gestoppt, den Ausblick genossen und waren nochmal im Castello S. Jorge, von dem man auch einen tollen Blick über die Stadt hatte. Dann hieß es aber auch schon wieder Koffer packen, denn am kommenden Tag flogen wir weiter auf die Azoren!



Lissabon genossen habe ich tatsächlich eher gen Abend. Die Tage haben mich ziemlich gestresst, weil so viele Dinge um einen herum passierten. Aber ich glaube unsere WM-Abende in der kleinen Open-Air-Kneipe in Alfama, wo wir nach dem 3. Abend schon mit Handschlag begrüßt und zum Abschied gedrückt wurden, werde ich wohl noch lange in Erinnerung behalten.
Und das gute war ja: nach Lissabon ging der Urlaub erst richtig los, denn Lissabon war (dank der Stop-Over-Option bei TAP) zur unser erster Zwischenstopp auf dem Weg auf die Azoren, wo wir die nächsten zehn Tage verbracht haben.
Meine Tipps für leckeres Essen/Trinken in Lissabon:
Timeout Market – verschiende Köche, leckeres Essen (Mittags sehr voll)
Graca 77 – kleines Restaurant mit täglich wechselnder, vegetarischer Karte – super schön!
Marcelino Pao & Vino – hier waren wir zwei mal Essen und es war jedes Mal gut.
A Nossa Churrasqueira 2 – Solltet ihr zur WM/EM dort sein, wir haben hier geschaut und es war super! Das Bier schmeckt auch gut.
Quiosque Cerca Moura – super für ein Bierchen bei netter Livemusik und schönem Ausblick
verschiedene Nata-Läden s.o.
Schöne Aussichtspunkte in Lissabon:
Miradouro Sophia de Mello Breyner Andresen
Miradouro de Santa Luzia
Miradouro da Nossa Senhora do Monte
Vom Castello aus hat man ebenfalls einen schönen Blick
Unser Hotel
… war das “Solar do Castelo” – war nett und wir haben es recht günstig über Booking.com gebucht. War (bis auf den ganzen Tag kostenlose Natas!) aber nichts besonderes.
Nahverkehr in Lissabon
Wir haben am Flughafen eine wiederaufladbare Karte für Bus und Bahn aufgeladen und sind damit problemlos durch die Stadt gedüst. Taxen kosten aber auch nicht die Welt und an allen Ecken wollen einen die Fahrer von “TukTuks”- kleinen Motorrikschas – aufsammeln und an schöne Orte bringen. Haben wir aber nicht benutzt.
… auf was sollte man sonst so achten?
Ich wurde im Vorfeld von vielen Leuten gewarnt, dass es in Lissabon viele Taschendiebe gibt. Auch wenn ich selbst nicht beklaut wurde, leite ich hiermit mal diese Warnung weiter. Passt gut auf eure Taschen und Kameras auf 🙂