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5 Tage Arbeit, ein Sofa. [Anzeige]

[Dieser Post enthält bezahlte Werbung für BOSCH]

Alter Schwede, war das eine Woche. Bei knapp 30 Grad hatte ich die tolle Idee, doch endlich mal mein Sofaprojekt in die Tat umzusetzen und habe mir mein Traumsofa zusammengeklöppelt. Meine beiden besten Helfer bei diesem Mammutprojekt: Meine Mama und der kleine IXO von Bosch.

Aber erstmal von vorne:

Die Frage, die mich während des gesamten Projektes am häufigsten erreicht hat war: “Warum baust du das selber?”

Tja, das ist relativ einfach zu beantworten:

Ihr kennt ja noch unser altes Sofa, das Milano von Bolia. Das hatte mein Freund sich damals für seine alte Wohnung gekauft und dort passte es perfekt rein. Hier teilte seine Chaiselongue das Wohnzimmer irgendwie unschön. Leider konnte man die einzelnen Module nicht umsetzen. Daher war für mich klar: mein nächstes Sofa soll mich viele Jahre begleiten und sich flexibel an meine Wohnsituation anpassen können. Es sollte flexibel sein, wachsen können und sich einfach umstellen lassen.

Ich schaute also nach Modulsofas, die mir gut gefielen. Das MAGS von HAY, das CONNECT von Muuto, und so weiter. Abgesehen davon, das keines von ihnen so flexibel war, wie ich es mir wünschte, überstiegen Sie mein Budget um einiges.

Irgendwann, im Januar oder Februar diesen Jahres, holte ich dann einfach mal zum Spaß mein Millimeterpapier raus und begann zu zeichnen. Die Idee, das Sofa einfach selbst zu bauen, war geboren. In meiner alten Wohnung hatte ich das Sofa damals auch schon selbst zusammengezimmert – aus einer Unterkonstruktion aus Europaletten mit einer alten Tür als Rückwand. Damals auch schon in Eigenregie und noch mit Handbohrer und Schraubendreher (relativ spontan während eines schlechten Tatorts).



Aus ersten Skizzen für mein neues Sofa wurden mit der Zeit konkrete Pläne und ich hatte immer mehr Lust darauf das Sofa selbst zu bauen. Mein Freund war anfangs noch ziemlich skeptisch, ließ sich aber von meinem grenzenlosen Optimismus ganz gut einlullen und hat mich mal machen lassen (er hat’s nicht so mit Handwerk).

Bei den Maßen des neuen Sofas habe ich mich an dem orientiert, was wir hier in der Wohnung stehen hatten. Das Bolia-Sofa hatte zum Beispiel eine, für uns sehr angenehme, Sitz tiefe von 60 cm mit einer Rückenlehne von circa 40cm Höhe. Die Chaiselongue hingegen war mit ihren 80 cm Breite nicht breit genug, dass sowohl mein Freund, als auch Ich darauf die Füße hochlegen konnten. Die musste also auf jeden Fall breiter werden. Die Sitzhöhe wünschte ich mir ein wenig niedriger.

Und so rechnete und tüftelte ich rum und fertigte mit dem Onlineprogramm “SketchUp” erste 3D-Modelle an. Als das alles passte und mir die Proportionen gut gefielen, habe ich mich daran gemacht mir eine detaillierte Schlusszeichnung zu machen und zu notieren, was ich alles einkaufen muss.

An Werkzeug habe ich mir selbst, in Kooperation mit Bosch, auferlegt, dass nur mein Schwingschleifer und der kleine IXO zur Hilfe da sein sollten. Eine kleine Belastungsprobe, der sich der kleine Akkuschrauber da stellen musste.

Das Sofa sollte aus zwei Modulen bestehen – der Chaiselongue und der Sitzbank, die insgesamt eine Breite von 2,7 Metern haben. Das Chaiselongue-Modul ist exakt einen Meter breit und circa 140cm tief, die Sitzbank 1,7 m breit. Davon sind 1,4 Meter Sitzfläche und 30cm Ablage für Bücher, Zeitschriften, etc. Die Sitztiefe beträgt 60cm (das gesamte Modul ist also 80cm tief).

Links von der Chaiselongue befindet sich ebenfalls eine kleine Ablage, die die gleiche Tiefe und Höhe hat, wie die Heizung (64cm hoch, 20cm breit). Daraus ergibt sich für die gesamte Rückwand eine breite von 2,9 Metern.

Ursprünglich wollte ich das Sofa aus MDF-Platten bauen, was jedoch Materialkosten von rund 400-500 Euro bedeutet hätte. Daher habe ich nach Alternativen geforscht und in einem Baumarkt hier in Kiel Baudielen gefunden, die eine Höhe von 28cm hatten und eine Dicke von circa 4,8 cm. Diese Dielen sind eigentlich für gröbere Arbeiten gedacht und daher ziemlich günstig – aber auch sägerau und in sich teilweise sehr verzogen.

Aber mehr zu allen Einzelteilen im Detail:

Die Unterkonstruktion: Bei der Auswahl des Holzes muss man etwas drauf achten, dass man es mit einer guten Diele zu tun hat, die in sich nicht zu sehr verzogen ist. Das erkennt man aber relativ gut mit bloßem Auge. Anschließend  muss man sie gut abschleifen, damit man sich keine Splitter zieht.

Diese Dielen habe ich mir dann in meinen Wunschmaßen zuschneiden lassen. Zusätzlich habe ich mir Kanthölzer so zuschneiden lassen, dass ich die Dielen damit in den Ecken verbinden kann – statt Winkeln. Diese Kanthölzer habe ich circa 1,6 cm kürzer schneiden lassen, als die Dielen lang sind, damit ich darauf eine Platte legen kann, die mit er Oberkante der Dielen plan abschließt. Auf diesen liegen später die Matratzen auf.


Die Platten habe ich jeweils erst nach dem Bau gekauft, um die korrekten Maße zu haben. Man weiß ja nie 😉

Die Rückwand

Die Rückwand besteht ebenfalls aus Baudielen, allerdings aus einer etwas schmaleren und weniger Dicken Variante (20 cm hoch und 4 cm dick). Diese habe ich einfach mit einer Verlattung aus Dachlatten mit einander verbunden. Als Abschluss an der Oberseite habe ich ein 10cm-Schalbrett angebracht.

Aus den Resten habe ich noch eine Ablage an der Seite der Chaiselongue gebastelt.

Die Polster

Für die Poster war ich im Schaumstoffladen in Kiel und habe verschiedene Schaumstoffe probegesessen und ausgetestet, welchen Winkel meine Rückenlehnen haben sollten.

Beim Schaumstoff ist die Wahl auf einen 12 cm dicken Kaltschaum gefallen (ha, natürlich hat mein Poppes sich das teuerste ausgesucht). Die Lehnen sind aus einem “Lehnenschaum” und oben 10cm dick, unten 20 cm. So ergibt sich ein ganz guter Winkel zum anlehnen.

Der Stoff, mit dem die Polster bezogen sind, ist der gleiche Stoff, mit dem auch mein Bett bezogen ist und ich habe ihn direkt bei Schramm bestellt.

Kleinkrams und Krimskrams

Bei den Schrauben muss man halt schauen, dass diese bei der Unterkonstruktion zwar sowohl durch das Kantholz gehen, als auch nur in das restliche Holz und dort nicht ganz durch. Macht Sinn, oder?

Damit bin ich dann bei den Schrauben bei 6 cm langen Schrauben für die Unterkonstruktion und 5cm langen Schrauben für die Rückwand gelandet.

Dazu kommen noch ein paar Winkel zur Befestigung der Latte auf der Rückseite. Zum Abschleifen der Hölzer habe ich mir noch sehr grobes, mittleres und sehr feines Schleifpapier gekauft.

Nachdem das alles klar war, konnte es endlich los gehen. Ich hatte echt während dieses gesamten Projektes dermaßen Angst, dass es nichts werden würde.

Der Aufbau:

Step 1 – Abholen und Schleifen

Das war vielleicht ein Chaos. Wie ihr wisst, sind wir ja bei StattAuto Kiel angemeldet und können uns aus deren Fuhrpark ganz entspannt jedes Auto mieten, das wir so brauchen. Für die Abholung aus dem Baumarkt haben wir und also einen großen Transporter reserviert, um das Holz, dass ich schon hatte zuschneiden lassen, aus dem Markt abzuholen.

Kurz bevor unsere Reservierung anfing, rief uns aber StattAuto an. Der Vormieter könne den Wagen nicht bis 19:00 abgeben. Da sei was dazwischen gekommen und das würde aus verschiedenen Gründen nix werden. Tolle Wurst. Der Baumarkt hatte auch bloß noch bis 20:00 geöffnet. Also mussten wir auf einen Wagen umsteigen, der 2 Nummern kleiner ist – und hoffen, dass auch dort alles reinpasst (das längste Brett war 2,9 Meter lang). Aaaaah!

Es passte! Aber den Stress hätte ich mir gern gespart.

Am nächsten Tag habe ich dann mit dem Schleifen begonnen und jedes Brett einzeln bearbeitet. Ich dachte, dass das so 3-4 Stunden dauern würde, war schlussendlich aber erst kurz bevor mein Freund mich um 16:30 mit dem großen Auto abholte, fertig mit dem Gröbsten.



Wir luden also alles rein, und während mein Freund das Auto wegbrachte und volltankte und ich noch auf einen Freund zum tragen wartete trug ich alles auf einmal alleine hoch.

Ach, Johanna. Blöde Idee bei knapp 30 Grad. (Fühlt sich im Nachhinein aber schon ganz cool an.)

Step 2 – Zusammenbauen

Beim Zusammenbauen habe ich mich einfach an meine Vorplanung gehalten und alles so zusammengebaut, wie ich es geplant hatte. Erstaunlicher Weise habe ich dabei nur einen kleinen Planungsfehler gemacht, der mir zum Glück nicht das Genick bei diesem Projekt gebrochen hat.

Hilfe hatte ich beim montieren von dem kleinen IXO Akkuschrauber von Bosch, der dieses Jahr 15 Jahre alt wird. Zur Feier dessen hat Bosch mir die Jubiläumsedition des kleinen Helferleins in schwarz und gold zukommen lassen. Total stylish für einen Akkuschrauber.

Das Standardmodell im typischen Bosch-Grün hatte ich mir damals schon zum Einzug gekauft, um meinen PAX-Schrank zu montieren, über den darf sich nun meine Mutter freuen, die schon seit zwei Jahren einen neidischen Blick auf das kleine Ding geworfen hat.

Daher kann ich auch schon aus langer Erfahrung sagen, dass dieses kleine Ding eine ganz schöne Power hat. Dazu kann man auch noch verschiedene Aufsätze draufstecken. Ich hatte zum Beispiel damals einen extra Bohraufsatz gekauft, mit dem sich sowohl in Holz, als auch in Wände, kleine Löcher bohren lassen.


So saß ich da also, mit meinen beiden, kleinen IXOs. Mit dem einen habe ich dann immer vorgebohrt, mit dem anderen dann geschraubt. Und so entstanden nach und nach die beiden Sofakästen und die Rückwand.

Und was soll ich sagen: das lief reibungslos und ging ziemlich zackig von statten. Nach einem Arbeitstag war alles fertig und ich konnte mir die Einlegeböden für die Kästen zuschneiden lassen und meinen Schaumstoff abholen. Die beiden kleinen haben sich sehr gut geschlagen!


Step 3 – es fügt sich alles zusammen.

Und dann kam der Moment der Wahrheit: erst die Rückwand an die Wand, dann die Ablage an der Heizung. Der erste Kasten, der zweite Kasten. Kurz fixieren an der Rückwand und dann kamen die noch ungezogenen Auflagen drauf und man konnte zum ersten Mal erahnen, wie es mal aussehen würde.

Step 4 – Polster beziehen

Für die Polster hatte ich dann Hilfe von meiner Mama, die gelernte Schneiderin ist und somit einen Plan davon hat, wie man Stoff dazu bringt so zu sitzen, wie er sitzen soll. Wir haben also im Teamwork Schnittmuster entworfen, die die einzelnen Kissen leicht beziehbar machen. Statt Reisverschlüssen haben wir uns übrigens für Klett entschieden, was überraschend gut hält.

Apropos halten: Die Polster rutschen bisher übrigens nicht, obwohl ich das eigentlich erwartet hätte. Aber zurück zum Nähen. Wir haben also fleißig über mehrere Stunden lang die Nähmaschine zum glühen gebracht.

Fertig!


Und dann: zum ersten Mal drauf sitzen! Auf einem fertigen Sofa! Ich glaube, das Foto sagt mehr als 1000 Worte. Seht einfach selbst.

Ich muss ja sagen, bei all der Arbeit, die in diesem Projekt steckt, faulenzt es sich doch gleich doppelt so gut!

Die Kosten für das gesamte Sofa haben sich übrigens bei irgendwas zwischen 800 und 900 Euro eingependelt. Das Holz hat um die 200 Euro gekostet, der Schaumstoff etwa 400 Euro und der Stoff etwas über 200 Euro. Nicht ganz billig, aber wenn man das mal mit hochwertigen Sofas vergleicht (die im Idealfall auch noch fair produziert sind) dann ist das ein wahrer Schnapper!

Das Schöne am selber bauen ist ja vor allem, dass man alles genau so gestalten kann, wie man es sich selber wünscht. Ablage hier, unkonventionelle Länge da. Es ist quasi alles möglich, sofern der Baumarkt das Holz in den richtigen Maßen vorrätig hat.

Daher soll dieser Post auch kein konkretes DIY sein, sondern viel mehr eine Motivation und Inspiration für’s selber machen. Ich stelle euch aber gern in einem separaten Post nochmal meine Baupläne zur Verfügung (ohne Gewähr!).

Wichtig ist immer: die Planung ist die halbe Miete. Wenn die bis ins letzte Detail durchdacht ist, kann eigentlich nix mehr großartig schief gehen.

Happy DIY euch allen! Dieser Post enthält bezahlte Werbung für den IXO von Bosch in der Black-Gold-Jubiläumsedition. Vielen Dank für die Zusammenarbeit!

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