Eine kleine Ode an den Altbau!
Hallo, ich lasse auch mal wieder von mir lesen! Die letzten Wochen waren ein wenig turbulent mit dem Umzug, Uni und Co. Aber seit etwas über einer Woche und nach einem Januar der sich verdammt lang angefühlt hat, ist er nun endlich wahr geworden: mein Altbautraum! Juchhuu! Knarzende Dielen, eine herrschaftliche Schiebetür, hohe Decken und Stuck! Erwähnte ich schon Stuck? Ich war vom Fleck weg verliebt. In so alten Wohnungen frage ich mich immer, wie es hier wohl damals, als das Haus ein Neubau war, aussah. Wer wohnte hier? Waren sie so glücklich wie ich hier einzuziehen? Und wie viele Mieter gab es hier wohl schon?

Bis zur Schlüsselübergabe kannte ich die Wohnung nur mit teils dunkelroten Wänden und der Einrichtung der Vormieterin. Auch damit war sie schon hübsch anzusehen, aber als sie dann leer war und die Wände weiß, war mir klar: wir hatten hier einen kleinen Schatz gehoben. Die Dielen haben zwar schon ein paar Kratzer und die Küche ist nicht die allerschönste, aber man kann damit durchaus arbeiten. Es hat nicht lange gedauert und ich hab’ mich in den neuen vier Wänden pudelwohl gefühlt. Ich könnte manchmal einfach stehen bleiben und sie angucken – so sehr gefallen sie mir. Ich freue mich schon auf die nächsten Jahre, die wir hier wohnen werden und auf jede noch so kleine Ecke, die ich noch einrichten und dekorieren kann. Die Wohnung ist einfach ein Traum. Wenn ich morgens aufwache, denke ich mir, dass ich hier eigentlich nicht in Jogginghose rumlaufen sollte, sondern in einem edlen Morgenmantel, der beim rumschluffen ganz edel hinter mir her wallert. Aber ich mag meine Jogginghose einfach ein bisschen zu sehr.

Von Zeit zu Zeit bin ich wieder verblüfft, wie klein und zierlich meine Möbel aus der alten Wohnung in den großen Räumen und hohen Decken auf einmal wirken. Meine alten Couchtische sind plötzlich kleine Nachttische am Bett, der türkise Schrank wirkt mit einem Mal ganz zierlich und ein wenig verloren im Wohnzimmer. Altbau ist eben nochmal ein ganz anderer Einrichtungsschnack. Anstatt jeden Zentimeter, den man an Platz hat, auszunutzen, kann man auch mal eine Wand leer lassen und genießen, dass man ja auch so genug Platz hat. Und das ist auch gut so. Trotzdem ist es fast ein bisschen erschreckend, dass mit den Möbeln aus meiner kleinen 1-Zimmer Wohnung diese drei Zimmer so gut wie eingerichtet sind. Die alte Wohnung scheint ein kleines Platzwunder gewesen zu sein und mein Freund fragt mich gelegentlich “Wo sollen meine Sachen eigentlich noch hin?” – gute Frage. Ähem…

Ich habe fast eine Art Hemmung hier etwas an die Wände zu hängen – weil sie einfach schon so hübsch anzusehen sind und ich mir denke “eigentlich kannste das mit ‘nem Bild jetzt nicht besser machen”. Aber vielleicht fehlt bisher auch nur das richtige Bild. Und das Wunderbare ist ja: es muss nicht alles sofort fertig sein – und schon lange nicht perfekt. Das wäre ja auch langweilig und dann hätt’ ich hier ja auch bald nichts mehr zu erzählen.
Ich spiel dann erstmal weiter Möbel-Tetris und melde mich bald mit Neuigkeiten aus dem Altbau. Es wird ein bisschen bunt, viel gebastelt und dekoriert in nächster Zeit! 🙂
