Mallorca – ein unterschätztes Paradies
Also wenn ich bisher an Mallorca gedacht habe, dann an schlecht produzierte Reality-Beiträge auf den privaten Sendern, Sangria aus Eimern und überfüllte Strände mit Strohschirmchen und Plastikliegen. Ja, das ist eine Seite von Mallorca und leider die, die man am häufigsten sieht. Wer hätte da gedacht, dass die Insel gleichzeitig ein kleines Paradies ist? Abseits von El Arenal gibt es wunderschöne Strände, steile Klippen, schöne Fincas und noch viel mehr!

Vielleicht liegt es daran, dass wir im Mai dort waren, aber es war nirgends besonders überfüllt. Trotzdem war das Wetter einfach traumhaft. Es war angenehm warm und die südländische Sonne hat meinen Teint gerettet! Wir haben auf der Finca Es Rafal Podent, südöstlich von Manacor gewohnt. Die Familie meines Freundes fährt dort bereits seit über einem Jahrzehnt regelmäßig hin und weiß den nach und nach gewachsenen Anwesen mit vielen kleinen Ferienwohnungen von Juan und seiner Mutter Franzisca zu schätzen.

Auf der Finca gibt es insgesamt acht Apartments in verschiendenen Größen ab circa 100 Euro die Nacht – eines davon ist sogar ein uralter Wachturm, von dem aus früher Piraten gesichtet wurden. Wir haben mit mehren Familien in der sogenannten Villa gewohnt, einem wunderschönen Haus, das auf dem Gelände etwas abseits der anderen Apartments steht und sogar seinen eigenen Pool hat! Ein Traum in türkisblau!

Zum Frühstück kann man sich hier von den Feldern der Finca frische Orangen und Zitronen holen und wenn man genug davon hat nur am Pool zu liegen, dann kann man den drei unfassbar süßen Eseln, Ziegen und Hängebauchschweinen (die sich sehr über Küchenabfälle freuen!) einen Besuch abstatten oder eine Runde mit dem Eselkarren über die Feldwege zwischen den Oliven- und Avocadobäumen drehen. Ein bisschen wie Ferien auf dem Bauernhof – nur für Erwachsene!

Vielleicht haben wir auch deshalb – oder auch weil wir einfach ganz viel Entspannung brauchten – viel zu wenig auf der Insel übernommen und die Finca kaum verlassen. Dabei gibt es so viel zu sehen! Mallorca ist eine sehr vielfältige Insel mit wunderschönen Stränden aber auch einem wunderschönen Landesinneren mit Bergen und weitläufigen Feldern.

Mit unserem Mietwagen (der auf der Insel unverzichtbar ist!) haben wir uns also trotz Urlaubsfaulheit auf den Weg zu ein paar Stränden gemacht und wurden dabei nicht enttäuscht. Etwas abseits von den normalen Wegen lohnt es sich auch mal dem einen oder anderen Trampelpfad zu folgen, über den man mit Glück an einem malerischen Naturstrand gelangt.

Einer der schönsten Strände liegt im Naturpark Mondragó. Man muss zwar einen kleinen Fußweg auf sich nehmen, wird aber mit einem atemberaubenden Ausblick in einer Bucht belohnt. Vor Einem öffnet sich eine Bucht mit türkisblauem Wasser, das von steinernen Klippen gesäumt wird. Von hier aus führen zu beiden Seiten kleine Wege über die Felsen. Geht man rechts entlang kommt man über einen dieser Wege in die Bucht S’Amarador. Ein kleiner Strand, an dem wir es uns erstmal gemütlich gemacht haben.

Nachdem wir unsere Gemütlichkeit überwunden hatten, sind wir noch etwas weiter gelaufen – an den Klippen entlang bis in die nächste kleinere Bucht. Der Ausblick war wieder einmal wunderschön und am Ende standen wir auf dem äußersten Zipfel der Caló d’en Perdu auf einem Felsen und haben den Ausblick genossen.

Als Belohnung ging es dann schwimmen! Im türkisblauen Wasser! Bei Badewannentemperatur! In der Kulisse! Es war der Wahnsinn. Man hatte nicht mehr das Gefühl, dass auch nur irgendwo auf dieser Insel Sangria aus Eimern getrunken und Helene Fischer gegrölt wird – das war das Paradies.

Dieser ganze Urlaub war der Wahnsinn. Gerade bei dem Wetter, was wir hier oben im Norden in den letzten Wochen hatten was es genau die richtige Entscheidung. Endlich eine Vorschau auf den Sommer. Ich kann euch Mallorca nur ans Herzen legen! Auch ich werde wiederkommen, denn es gibt noch so viel mehr zu sehen, so viel mehr zu erleben und natürlich noch so viele Runden mit dem Esel zu drehen!
