Manchmal muss man einfach das Universum machen lassen.
Haus, Wohnung, Reihenhaus, Miete, Kaufen? Was haben meine Gehirnzellen geackert, um zu entscheiden, was ich will? Und dann, als ich gerade dachte, dass ich die Antwort gefunden habe, ist alles einfach passiert.
Aber von vorn: Letzten Sommer saß ich mit meiner Freundin Judith bei uns in der Straße auf einer Bank in der Sonne und wir haben Eis gegessen. Und wir haben über Wohnungen geredet. Darüber, das die Suche langsam nervig wird. Und ich sagte: “Am liebsten, würde ich in einem dieser Häuser wohnen.” und zeigte auf die gegenüberliegende Straßenseite.
Daraufhin entgegnete Judith:
“Dann musst du dir das beim Universum wünschen. Dann wird es irgendwann klappen!”
Gesagt. Getan. Wunsch abgeschickt. In den Himmel geschaut & weiter Eis gegessen. Weiter Wohnungen gesucht. Nix gefunden. Häuser gesucht – zu teuer. Wohnungen gesucht – auch zu teuer. Den Wunsch längst vergessen und frustriert.
Und dann, Mitte Februar, war ich morgens mit dem Hund unterwegs. Und auf einmal stand da ein Umzugswagen vor einem dieser Häuser. Aus der Erdgeschosswohnung wurden Möbel getragen. Eben dieser Wohnung mit Garten zur Straße hin. Also vor meiner Traumwohnung. Und ich war kurz davor ins Haus zu rennen, mir den erstbesten Menschen zu schnappen und zu fragen ob’s da denn schon einen Nachmieter gibt.
Hab ich aber gelassen.
Stattdessen bin ich nach Hause gegangen und hab einfach meinen Laptop aufgeklappt und die Adresse recherchiert – in der Hoffnung bei Immoscout oder sonstwo die Wohnungsanzeige zu finden. Gefunden habe ich tatsächlich eine Anzeige, aber eine sehr alte. Dafür mit Handynummer des Vermieters.
“Sehr geehrter Herr …”
Also habe ich eine SMS geschrieben und gefragt, wie es um einen Nachmieter steht. Und er hat tatsächlich geantwortet! Allerdings, dass die Wohnung bereits einen Nachmieter hat, die Wohnung im ersten Obergeschoss allerdings bald frei werde. Bevor diese auf den Markt kommt, könnten wir sie uns gern ansehen.
Auch wenn wir eigentlich ins Erdgeschoss wollten, haben wir sie uns angeguckt – eher aus Neugierde, als aus wirklichem Interesse sind wir rüber und haben einen Blick gewagt.
Und dann: zack! Verliebt. Plötzlich wussten wir beide exakt, was wir wollten: diese Wohnung. In diesem Viertel. Im ersten OG mit Gemeinschaftsgarten im Hof. Denn mal ehrlich: ein eigener Vorgarten vor der Wohnung? Ist das wirklich so gut, wie ich mir das in meinem Kopf vorstelle?
Vermutlich würde Elli binnen kürzester Zeit jeden Hund rund machen, der auch nur versucht an unseren Zaun zu pinkeln. Also war die Vorstellung vielleicht romantischer, als die Realität. Dann lieber weiterhin den Schrebergarten haben und ab und zu im Sommer im Innenhof die Sonne genießen.
Also beschlossen wir “Ja!” zu dieser Wohnung zu sagen. Die Frage war bloß noch: Würde der Vermieter auch “Ja!” zu Elli sagen? Von meiner Wohnungssuche her wusste ich: sanierter Altbau + Hund = Nein. Also wieder telefonieren. Und siehe da: auch der Hund ist kein Problem. (Danke, liebes Universum!)
Es wird also eine Wohnung in diesem Viertel. Der Sprung ins Randgebiet bis auf Weiteres vertagt, der Umzugswagen ist gebucht und ich zähle die Tage in dieser Wohnung (es sind noch 31!).