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Projekt Schrebergarten – Folge 3 | Wer arbeitet, der darf auch naschen.

[enthält Werbung] So langsam verwandelt sich mein Garten dank des stetigen Wechsels von Regnen und Sonne in ein grünes Meer – was dabei gewolltes Grün ist und was eher unerwünschtes, das erkennt man zum Glück erst bei näherer Betrachtung. Damit mehr blühendes Grün in meinem Garten sprießt hat mich auch für diesen Beitrag wieder mein Partner “Blumen – 1000 gute Gründe” unterstützt und mir reichlich schöne Stauden und leckere Obstgewächse zur Verfügung gestellt.

Gartenarbeit läuft bei mir ja in der Regel so ab: ich denke mir “Ich mach mal kurz das hier.” und diverse Stunden später habe ich neben meinem eigentlichen Vorhaben noch mindestens zehn andere Dinge erledigt. So fing es letztens damit an, dass ich die Feldstein-Kante von einem meiner Beete ausgraben wollte und wenig später befand ich mich in einer art Archäologischer Ausgrabung, bei der ich verschiedene Beetkanten aus mehreren Kleingärtnergenerationen freigelegt habe.

Der obere Teil meines Gartens entsprach danach dem Motto “Außen hui, innen Pfui”, aber immerhin konnte man so wieder erkennen, wo der Rasen endet und wo das Unkraut beginnt.

Zwischen meiner Feldstein-Kante und der alten, gemauerten Kante verlief noch eine Plastikkante, die weichen musste.

Das konnte ich natürlich so nicht stehen lassen und so ging es auch dem inneren der Beete an den Kragen. In einem dieser Beete waren bereits viele wilde Erdbeeren und einige alte Josterbeeren vorhanden, sodass ich den Plan gefasst habe, dass hier ein Naschgarten entstehen sollte. Praktischer Weise bekam ich zu diesem Zeitpunkt auch noch ein Stück Staketenzaun von einer Abonnentin geschenkt, der mir nichts, dir nichts mit ins Beet integriert wurde.

Das Beet liegt neben meiner Laube und verläuft im Halbkreis um eine alte Terrasse herum, auf der unsere Verpächterin eine verfallene Bank stehen hatte. Unter dem dort liegenden Rindenmulch hatte sie als Unkrautsperre sowohl Vlies, als auch verschiedenste Plastiktüten verlegt, die wir vor einigen Wochen bereits aus dem Boden entfernt haben. Gerade das Vlies ließ sich nur schwer komplett aus der Erde entfernen, weil es bereits von Wurzeln durchdrungen und fest im Boden verankert war. Wir haben es so gut es geht entfernt, aber Rückstände dieser Unkrautbarriere werden wohl noch ewig im Boden verbleiben, ohne sich zu zersetzen – Unkraut war in dieser Ecke übrigens trotzdem mehr als genug.

Das schöne an dieser Ecke des Garten ist, dass sie im Sommer vom Weg aus kaum einsehbar ist, weil ein großes Elefantengras die Sicht verdeckt. Perfekt, um diese Ecke wieder für eine gemütliche Sitzecke im Naschgarten zu verwenden, in der man mitten im Grünen sitzt.

Da ich aus meinen Beeten so einige Wackersteine geborgen hatte, wollte ich diese Sitzecke eigentlich aus Steinen pflastern – aber bis dahin musste erstmal noch viel anderes passieren.

Zunächst musste eine ganze Menge Schachtelhalm raus und schone Pflanzen rein ins Beet. Das Problem bei Schachtelhalm? Es gibt das Zeugs seit der Zeit der Dinosaurier und das aus gutem Grund: es hat einen sehr, sehr starken Überlebenswillen und Wurzeln, die bis in 1,5 Metern Tiefe herumwuseln. Das Internet hat mich aber optimistisch gemacht: mit viel Auflockerung der Erde und stetigem zupfen soll man einen Komlettaustausch des Bodens vermeiden können, man braucht lediglich viel Geduld. Man sehen, wer hier länger durchhält?!

Nachdem das unerwünschte Grün weg war, blieben im Beet neben den Beeren-Büsche und einer alten Haselnuss noch Storchenschnabel, etwas Immergrün und ganz viele kleine Walderdbeeren übrig. Letztere habe ich so gesetzt, dass sie am Steinwall wachsen und damit am Beetrand gut zugänglich sind, um ihnen die Früchte zu mopsen.

Anschließend kam zusätzlich noch neues Grün ins Beet. Das Beet liegt halb in der Sonne, halb wird es durch die Hecke und den Haselnussbusch schattiert.

Für die schattige Ecke habe ich mich für pflegeleichte Stauden entschieden, die zusammen mit dem Immergrün die Ecke beleben und Pflanzen wie Schachtelhalm und Giersch unten halten. Damit fiel die Wahl auf Farne, Nelkenwurz – dessen Blüten, wie ich finde, auch sehr gut zu denen der kleinen Erdbeeren passen – und Funkien mit verschiedenen Blattstukturen.

In den sonnigen Teil des Beetes habe ich zu dem Storchschnabel ein paar schöne Blühpflanzen, wie die mehrjährige Veronika und einige Cosmeen gesetzt. Mittendrin thront mein kleines Highlight im Beet: ein Bio-Mini-Kirschbaum, der nur etwa 1,5-2 Meter hoch werden wird. Wir haben zwar schon eine große Kirsche im Garten, diese trägt aber keine Früchte.

Ab nächstem Jahr können wir dann hoffentlich unsere ersten Kirschen ernten und müssen dafür noch nichtmal auf eine Leiter steigen.

Beim Pflanzen sollte man immer darauf achten, wieviel Sonne das Beet bekommt und die Pflanzen entsprechend auswählen.

Die kleine Bio-Kirsche wird nur 1,5 bis 2 Meter hoch und ist ein kleines Highlight im Staudenbeet.

Damit aber nicht genug: in den Rest des Beetes habe ich noch zwei Johannisbeeren und kleine Him- und Brombeeren gesetzt. Bei den Johannisbeeren kann dann sogar schon in diesem Jahr genascht werden!

Wie ihr diese nach der Ernte am besten pflegt, damit die Ernte im nächsten Jahr noch besser ausfällt, verrate ich euch in den nächsten Tagen in meinem Schrebergarten-Tipp auf der Website von 1000 Gute Gründe.

Von der gepflasterten Terrasse musste ich mich übrigens verabschieden. Zwischen meinem Augenmaß und den benötigten Steinen lagen am Ende Welten. Stattdessen habe ich nur einen kleinen Weg gepflastert und den Rest mit Rindenmulch aufgefüllt.

Das Gute daran? So konnte die kleine Sitzecke noch etwas größer werden als geplant und es gibt genügend Platz für einen Tisch und zwei Stühle.

Und jetzt einmal kurz im Kopf vorspulen: die ersten Früchte sind reif, auf dem Tisch steht ein Becher mit frischgebrühtem Kaffee und dazu gibt es frischen Quark mit leckeren Beeren.

Ihr wisst, wo ihr mich nach der Gartenarbeit findet!

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