top of page

Was Nachhaltigkeit für mich bedeutet – Teil 2: Ist nachhaltig Wohnen und Bloggen vereinbar?


Sodele, in Teil 1 zu diesem Artikel ging es ja bereits um Nachhaltigkeit im Alltag. In diesem, zweiten Teil, soll es nun um nachhaltiges Wohnen gehen und wie nachhaltiges Bloggen gehen soll – und ob das überhaupt zusammen geht. Dazu muss ich ein wenig ausholen. [ENTHÄLT UNBEZAHLTE WERBUNG]


Diesen Blog hier habe ich nun seit etwas über zwei Jahren. Gegründet habe ich ihn in meiner kleinen 1-Zimmer Studentenbutze, nachdem mich jemand bei Instagram gefragt hat, warum ich eigentlich keinen eigenen Blog habe. Also wurde Mintundmeer gegründet (und eventuell würde ich diesen Namen nochmal ändern, wenn ich zurückspulen könnte, aber sei’s drum!) – eigentlich hauptsächlich, um DIY’s und Rezepte zu posten, für die auf Instagram zu wenig Platz war und ist. Völlig ohne finanzielle Hintergedanken oder eine Gewinnabsicht. Einfach nur aus Spaß an der Freude.


Dann bin ich letztes Jahr im Februar in meine jetzige Wohnung gezogen und wurde bei Instagram von Abonnenten nur so überrollt. Ich gebe auf die Frage, woher alle diese Follower kommen, immer nur die Antwort, dass meine Schiebetür an allem Schuld ist. Ich kann mir diesen Anstieg anders nicht erklären. Nunja. Mit steigenden Abonnentenzahlen kamen dann auch immer mehr Anfragen von Firmen und deren PR-Agenturen, die mit mir zusammenarbeiten wollten, da ich ja nun in einer “Follower-Liga” angekommen war, in der man plötzlich ein “Influencer” (erwähnte ich bereits, dass ich dieses Wort grauenhaft finde?) ist. Am Anfang ist das unglaublich spannend und man will alles mitnehmen, was geht. Vasen, Blumentöpfe, Kissen und Decken.

Darüber hinaus ist es natürlich wahnsinnig toll, wenn das Hobby gleichzeitig auch zur Einnahmequelle wird. Das bestätigt einen in dem, was man tut und man kann sich gleichzeitig neue Dinge leisten.


Wie ihr aus dem ersten Teil dieses Artikels wisst, ist es so, dass ich zum Beispiel bei Kleidung sehr darauf achte, wo diese herkommt und wie sie hergestellt wird. Und irgendwann, als mir dann die x-fache Kuscheldecke angeboten wurde, habe ich mich gefragt, warum ich eigentlich bei Kleidung so sehr darauf achte, im Wohnbereich und bei Kooperationen aber so gar nicht.


Ich glaube, dass einer der Gründe anfangs war, dass ich gefallen und niemandem vor den Kopf stoßen wollte. Mit dem Strom mitschwimmen, im Trend bleiben und zu den richtigen Veranstaltungen eingeladen werden. Und darüber hinaus ist es natürlich toll, Sachen “for free” zu bekommen (wobei das auch relativ ist, man muss sie ja immerhin versteuern). So ging das etwa ein Jahr, bis ich gemerkt habe, dass ich so nicht weitermachen möchte. Einige Dinge gefielen mir nichtmal und verstauben seitdem im Schrank oder sind gleich weitergereicht worden. Total nachhaltig – nicht.



Ich habe in meiner Wohnung viele Möbel, die schon lange in Familienbesitz sind. In einem meiner Schränke sind noch Markierungen, die meine Oma gemacht hat, um zu dokumentieren, wann ich wie groß war – dazu kommen tolle Designerstücke, die zeitlos und wunderschön sind, Vintage Möbel und alte Möbel, die ich aufgearbeitet habe. Alle so sorgfältig ausgewählt, dass ich sie lange um mich haben möchte. Bei vielen Dingen brauche ich ewig, um mich zu entscheiden, dass ich sie kaufen möchte (beim Kerzenständer von ByLassen hat es ganze drei Jahre gedauert). Einfach, weil ich mir sicher sein will, dass ich es brauche.

Klar, die ein oder andere Vase wandert auch jetzt noch in den Schrank und wird nur hin und wieder rausgeholt und ich habe natürlich auch einen Dekofundus, der zwischen Schrank und Wohnung so umherrotiert, aber der Unterschied ist, dass alle diese Dinge mir gefallen und ich sie hin und wieder gern hervorhole.


Wenn ich etwas gänzlich austausche oder ersetze schaue ich, dass ich in etwas investiere, was mich Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte begleiten wird, wie zum Beispiel das Bett aus der Manufaktur Schramm (*Werbung) oder eben so ein schöner Kerzenständer. Dinge, die aus hochwertigen Materialien und unter menschenwürdigen Bedingungen geschaffen wurden und hoffentlich lange halten werden. Möbel, die mich begleiten können, wohin es mich auch zieht (daher muss z.B. das nächste Sofa ein Modulsofa werden).


Dazu zählen schöne Designklassiker, gebrauchte Möbel und individuelle Stücke von kleinen Designern, die ihr Ding durchziehen und so weiter. So eine Wohnung ist ja nach wie vor ein Prozess und kein statisches Konstrukt, dass immer gleich aussehen soll. Aber das alles soll langsam und bedacht passieren, sodass ich auch lange Freude daran haben kann.


Warum sollte ich diese Messlatte für neue Dinge nicht auch bei Kooperationen anlegen? Alles andere wäre doch völlig sinnfrei.

Ich möchte euch auf diesem Blog und natürlich auch bei Instagram in Zukunft nur noch Dinge zeigen, hinter denen ich selbst 100%-ig stehe und die ich euch guten Gewissens vorstellen kann und die auch wirklich bleiben (und nicht auf ewig im Keller versauern). Dazu habe ich euch inzwischen ja auch schon ein paar Shops für faire Klamotten vorgestellt – da sind auch noch mehr in der Pipeline. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie sich das alles so weiterentwickeln wird.


Die Frage ist natürlich immer, wie vereinbar Werbung für faire und nachhaltige Shops und nachhaltiges Leben sind. Immerhin rufe ich euch damit dazu auf, dass ihr konsumiert – meistens auch zum Onlineshopping. Und wenn sich jemand das zehnte T-Shirt bestellt, obwohl er es nicht braucht, dann ist es – egal ob nachhaltig produziert oder nicht – nicht nachhaltig.

Andererseits mache ich euch immer wieder gern auf Shops und Marken aufmerksam, die ihr vielleicht gar nicht auf dem Radar hattet und die es für euch einfacher machen, im Alltag nachhaltiger zu handeln. Zu sehen, dass ihr daran Freude habt zeigt mir, dass das schon irgendwie gut ist, was ich hier so verzapfe.

Wie steht ihr so dazu?

#Design #DIY #Interior #Nachhaltigkeit

bottom of page