#weekendgetaway Glamping auf dem Aschberg
Was so zwei Tage Urlaub doch bewirken können. Freitag los, Sonntag zurück. Eigentlich nur zwei Nächte, aber Urlaub ist Urlaub. Ich kann nach so einer kurzen Auszeit viel besser durchstarten und habe einen klareren Blick auf die Dinge. Deswegen suchen mein Freund und Ich immer mal wieder nach kleinen Übernachtungsmöglichkeiten im Kieler Umland, wo man sich ohne viel Fahrerei mal eine kleine Auszeit vom Alltag genehmigen kann. Diesmal ging’s in (für Schleswig-Holsteinische Verhältnisse) schwindelerregende 97,7m über dem Meeresspiegel zum Glamping auf den Aschberg mitten in den Hüttener Bergen. / SELBSTBEZAHLT


Buchen kann man das ganze über die Globetrotter Lodge auf dem Aschberg. Hier gibt’s neben Restaurant, Hotel und schickem Aussichtsturm seit diesem Jahr auch mehrere Zelte, die man mieten kann. Sie bieten Platz für insgesamt etwa 30 Personen – verteilt auf verschieden große Zelte. Man sollte sich allerdings nicht von den super schicken Werbefotos auf der Webpräsenz blenden lassen. Anstatt von Poufs und Fellen erwarten einen weitaus zweckmäßiger, aber nicht minder gemütliche Zelte. Je nach Zelt gibt es ein 140x200cm Bett in einer kleinen Schlafkabine und Beistellbetten als Sitzgelegenheit im Vorzelt. Dazu gibt’s Klappstühle und Tisch für die Wiese vor’m Zelt. Die Zelte an sich sind sehr großzügig geschnitten und praktisch aufgeteilt. Gebucht wird einfach über die Website der Lodge. Die Übernachtung gibt’s ab 15 Euro pro Person, ich kann allerdings nur dazu raten für ein paar Euro extra das Frühstück dazu zu buchen – ist sehr lecker!


In den Zelten schläft es sich sehr gemütlich. Dadurch, dass man ein richtiges Bett hat, gibt’s Campingflair ohne die leichten Isomattenrückenschmerzen am Morgen. Ich musste mich in der ersten Nacht erstmal an die ganzen Naturgeräusche um uns herum gewöhnen und bin Nachts mehrmals aufgewacht – es hat allerdings auch geschüttet wie aus Eimern – das wird in so einem Zelt ja gern mal recht laut. Es ist aber alles trocken geblieben! In der zweiten Nacht war ich dann viel entspannter und habe geschlafen wie ein Murmeltier. Da möchte man dann am liebsten immer bei so frischer Luft schlafen, aber da macht einem in der Stadt ja gern mal morgens die Müllabfuhr oder der nächstbeste Presslufthammer einen Strich durch die Rechnung.

Fußläufig zu den Zelten gibt’s Möglichkeiten zum Duschen und öffentliche Toiletten. Wer sich selbst versorgen will, muss mit Kühlbox und Co anreisen – eine Küche bzw. einen Kühlschrank gibt es nicht. Wer allerdings Grillen will oder abends ein Feuerchen anmachen möchte, kann sich Grill und Feuerschale leihen. Wir waren da eher etwas fauler unterwegs und haben uns Abends im Restaurant der Lodge mit Wildburger und Pommes versorgt (auch sehr lecker!). Mein persönliches Highlight der Lodge ist der Aussichtsturm, von dem aus man bei guter Sicht bis nach Kiel schauen kann. Von dort oben wirkt alles auf einmal ganz klein und gerade bei Sonnenuntergang ist das Panorama einfach nur Atemberaubend.

Der Aschberg liegt mitten in den Hüttener Bergen zwischen Rendsburg und Eckernförde und ist mit seinen 97,7 Metern Höhe der elftgrößte Berg in Schleswig-Holstein (süß, oder?). Von Kiel aus ist man über die A7 in etwa einer halben Stunde dort. Total stressfrei. Vor Ort gibt’s lauter Kartenmaterial mit Infos über die Gegend, Wanderrouten mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Längen und allerhand Ausflusgzielen vom Badesee über Museen bis hin zum Wikingerdorf. Alles dabei und man muss sich im Vorfeld gar keine Gedanken machen. Einfach losfahren und dann mal schauen, was man so machen könnte. Wir konnten leider nicht so viel wandern, wie wir wollten, weil ich mir gleich am ersten Abend den Fuß verstaucht habe und mir am zweiten Morgen noch einen Hummelstich abgeholt habe (… der mich jetzt noch in den Wahnsinn treibt). Blöd! Nächstes Mal geht’s bergauf, bergab und quer durch die Pampa!

Die Endmoränenlandschaft der Hüttener Berge sieht fast gar nicht mehr aus wie Schleswig-Holstein und man hat die Chance innerhalb von ein paar Tagen gleich zwei Zehn- und zwei Neuntausender zu besteigen. Das es sich nur um Zentimeter handelt, darf man dabei ruhig mal verschweigen. 😉 Dabei schlängeln sich die Wanderwege durch Wälder, vorbei an Wiesen, Knicks und Seen. Gerade im Sommer sollte man sich allerdings vorher gut mit Mückenspray eindieseln, ansonsten freuen sich sämtliche Blutsauger über einen kleinen Snack. Für Badefreunde gibt’s hier und da auch eine schöne Badestelle, an der man sich auf dem Weg erfrischen kann.


Alles in allem eine wirklich schöne Gegend und eine tolle Erfahrung. Ich kann’s nur empfehlen. Wir werden auf jeden Fall nochmal wiederkommen, das nächste Mal vielleicht mit einer größeren Gruppe, einer Gitarre und ausgestattet für einen schönen Grill- und Lagerfeuerabend. Das wird schön! 🙂
