Zurück nach Südafrika – Teil 2: ein Zug zum verlieben!
Hui, schon wieder Donnerstag! Zeit für Teil 2 meiner Serie “Zurück nach Südafrika” und jetzt beginnt der Roadtrip erst richtig. Ich nehme euch mit zu sämtlichen Bays Süfarikas. Es geht von Camps Bay aus über Betty’s Bay nach Mossel Bay. Und dort vom Auto ab auf’s Abstellgleis. Dazu gibt’s noch schönsten Meerblick und bissige Haie. Auf ins nächste Abenteuer! [SELBSTBEZAHLTE UNTERKUNFT]

Aber erstmal wieder Koffer packen, Koffer ins Auto schleppen und losfahren. Weil uns die Pinguine in Simonstown noch nicht genug waren, sind wir noch einen kleinen Umweg über Betty’s Bay gefahren, wo es noch eine weitere Pinguinkolonie gibt. Das Wetter war grau, aber das ist auf langen Autofahren ja eher angenehm. So wirkt Betty’s Bay plötzlich gar nicht mehr so, als wäre man noch in Südafrika – in dem Dunst fühlt man sich eher, als wäre man in einem norwegischen Fischerdorf. Die Pinguine sind trotzdem da – und sie haben Gesellschaft: Kormorane haben sich auf den Felsen vor der Küste niedergelassen und zwischen den Felsen mümmeln kleine Rock Dassies.



Nach einem kurzen Zwischenstopp geht es schon weiter auf die Straße, die Garden Route entlang. Das Ziel heißt nun Mossel Bay. Der Himmel klart nach und nach auf und wir erreichen den Santos Express. Früher standen hier auf dem Abstellgleis unten am Strand nur vier Waggons, die als einfache Hostelzimmer dienten, Hochbetten, Doppelzimmer und geteilte Waschräume. Seit ein paar Jahren haben sich aber noch zwei Waggons aus den 1920’er Jahren dazugesellt. Bevor sie dort aufgestellt wurden, dienten sie als luxuriöse Reisewagen und fuhren quer durch Afrika. In diesen zwei Waggons befinden sich insgesamt vier Suiten mit eigenem Bad und kleiner Terrasse zum Meer hin.


Vintage Luxus auf Rädern – und das auch noch am Strand, mit Wellenrauschen und einem Ausblick, bei dem man sich fast schon fragt, ob er echt ist oder doch eine Fototapete. Ein Traum! Wobei nicht nur rausgucken bei dieser Unterkunft Spaß macht – auch das Innere des Waggons hat es in sich. Wunderschöne Holzvertäfelungen, ein großes Doppelbett und eine Badewanne zum dahinschmelzen. Aber seht selbst:



Was mir besonders gut gefällt ist, dass viele alte Details, wie die Lichtschalter, Lampen und Bilder an den Wänden beibehalten wurden. Dort wo etwas neues verbaut wurde, wurde der alte Stil gewahrt. So fühlt man sich, als würde der Zug gleich losrollen. Und wisst ihr, was das allerbeste ist? Der Preis. Denn eine Übernachtung in diesem Schmuckstück kostet umgerechnet gerade einmal 70 Euro für zwei Personen.


Zwar hätte ich hier in Mossel Bay am liebsten nur am Fenster gesessen und rausgeguckt, aber man will ja auch etwas erleben. Also, mein Freund wollte etwas erleben und ich wollte zugucken. Der Gute wollte nämlich gern Shark Cage Diving machen. Also sich in einen Käfig an einem Boot sperren lassen und dann Haie angucken. Super Idee, aber ohne mich. Ich dachte mir, dass ich einfach mit dem Boot mit rausfahre und mir das Spektakel aus der zweiten Reihe anschaue. Da hatte ich die Rechnung aber leider ohne den sehr durchsetzungsfähigen Skipper an Bord gemacht. Und schwupp hatte ich einen Neoprenanzug an und schwupp saß ich im Käfig. So ist das.

Ich muss sagen, im Nachhinein bin ich dem guten Mann sehr dankbar, denn es war definitiv eine spannende Erfahrung, die man so schnell nicht vergisst. Zu sehen wie sich die Haie im Wasser bewegen und wie sie blitzschnell zubeißen können, war wirklich beeindruckend. Und dabei hatten wir nur die Teenager-Haie, die ca. 2-3 Meter lang sind an unserem Boot. Danach war’s das bei mir übrigens mit dem Baden im Meer 😉


Wer in Mossel Bay etwas gutes Essen möchte, der ist beim “Kaai 4 Braai” bestens aufgehoben. Ich hätte am liebsten den ganzen Laden eingepackt und mitgenommen so gut war’s. Natürlich hatte ich genau an dem Tag keine Kamera dabei, aber lasst euch sagen: es ist supergut. Hin da! Ich hatte den “Chicken Pot” mit Samp – also einer Art gekochtem Reis. Super lecker.

Nach zwei Nächten im Santos Express hieß es dann wieder einmal Koffer packen und ich muss sagen, es fiel mir echt nicht leicht. Am liebsten hätte ich noch eine Nacht rangehängt. Aber Knysna hat auf uns gewartet und wir mussten wieder los. Also noch ein schneller Kaffee am Zugfenster, einmal noch den Ausblick genießen und den Wellen lauschen und weiter geht’s.
